07.06.11

Entschädigung für Tomatenbauern- ein bisschen Polemik

Willkommen in der Welt der freien Marktwirtschaft. Bei Umsatzeinbußen wegen mangelnder Hygiene (oder fehlerhaftem Management) springen die Steuerzahlenden ein und entschädigen Gemüsebauer. Ich werde den Verdacht nicht los, dass das mit freier Marktwirtschaft reichlich wenig zu tun hat. Wenn VerbraucherInnen (der Staat und seine Insititutionen sind auch nur Verbraucher!) entscheiden, dass Tomaten, Gurken, Blattsalate und Sprossen nicht mehr gesund sind, dann ist das die freie Entscheidung der Verbrauchenden. Aber es darf ja kein Unternehmen darunter leiden, dass es sich diesen schrecklichen Wettbwerbsbedingungen ausgesetzt hat. Und darum müssen wir sie finanziell unterstützen. Das ist ja gerade so als würde Otfriede Normalverbraucherin den Supermarkt dafür bezahlen, dass sie heute mal keine Ohrstäbchen kauft. Dieses Gelabern von der Notwendigkeit einer "freien Marktwirtschaft" ist seit jeher ekelig.  Auf dem Arbeitsmarkt gilt es, aber in der Agarwirtschaft nicht. Aber das hat es ja noch nie, sonst hätte die EU ihren Agrarmarkt nicht so massiv unterstützt und sie tut es weiter. Wäre schön, wenn dies auch mal woanderes nicht ernst genommen werden würde: z.B. beim Kündigungsschutz, Befristungsrecht etc. Aber wir leben ja in einer "freien Marktwirtschaft". Da darf man doch nicht eingreifen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen