21.11.11

Die Krise der VWL

Der Beitrag des ZDF zur "Krise der VWL"  enthält typische Argumentationsmuster, findet aber nicht den Kern der Problematik. Die Forschung und Lehre der VWL scheitert und scheiterte an Krisen schon allein deshalb, weil sie kritischen Argumentationen und differenzierten Herangehensweisen in ökonomischen Fragestellungen nicht (mehr) zugänglich ist. Neoliberale Grundmuster werden ohne Gegenmeinungen in der Raum gestellt und wieder und wieder reproduziert- in mathematischen Darstellungen und in allgemeiner Sprache. Andere Ansätze werden, wenn überhaupt, maximal am Rande erwähnt. In der Lehre gibt es kaum bzw. keine Diskussionen. Geschichte der Wirtschaftswissenschaften-Fehlanzeige! Seminare über konkurrierende Theorien der Wirtschaftenswissenschaften (z.B. Hayek versus Keynes, Müller-Armack versus Marx...) - ach wozu? Wirtschaftsethik- nur im Rahmen von "Corporate Social Responsibility" (unternehmerischer Mitverantwortung). Erkenntnistheorie- was für Kulturwissenschaftlerinnen! Auch die Kommunikation zwischen Lehre und Forschung- mäßig. Wie soll da auch was sinnvolles rauskommen. Die VWL muss rauskommen aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit, wenn sie wieder einen relevanten Platz in Gesellschaft, Politik und letzenendes auch in den anerkannten Wissenschaften haben will.

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